1,5 Wochen sind seit meinem letzten Post vergangen und es wird Zeit die nächsten Berichte zu bringen, wenn ich nicht zu sehr in Rückstand geraten will.
Das Leben lebt sich hier weiterhin ziemlich gut. In Sachen Job-Suche gibt es leider immer noch keine Neuigkeiten. Ich bewerbe mich fleissig und bekomme fleissig keine Antworten. Nun wird tatsächlich das großartige, komplett unterbezahlte Projekt McDonalds in angriff genommen. Der einzige Vorteil ist, dass das Projekt in Sachen Arbeitszeiten wahrscheinlich recht flexibel wäre und ich für Reisen und Ausflüge eher mal frei nehmen könnte. Das ich das Essen dort für den halben Preis bekommen würde, werde ich erstmal nicht als Vorteil werten :D
Neben der Job-Suche bin ich aber natürlich auch dabei meine Zeit hier so viel wie möglich zu genießen und das Land bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu erkunden. Nachdem sich also auf der finanzbildenden Seite bisher nicht viel tut, habe ich letzte Woche beschlossen nicht die ganze Zeit mit Jobausschreibungen und anderem Kram zu Hause zu verbringen, sondern die "arbeitslose" Zeit zu nutzen, und neben der allgemeinen abendlichen und wochenendlichen Freizeitgestaltung ein wenig die Gegend zu erkunden. So bin ich letzten Mittwoch zum ersten kleinen Ausflug auf die andere Seeseite aufgebrochen (ein paar Bilder unter "ein kleiner Ausflug auf die andere Seeseite") um mal zu schauen wie meine "Heimatgegend" von dort aussieht. Eine nette kleine Straße führt auf der Westseite den See entlang und sobald es hier etwas sonniger wird, werde ich mich auf jeden Fall nochmal auf eine längere Tour dort drüben begeben.
Neben der Erkundung des Okanagan Valleys findet langsam auch das Kennenlernen anderer hier ansässiger statt. Seit letztem Donnerstag spiele ich nun einmal in der WOche in einer Freizeit-Mixed-Volleballliga mit. Die Truppe macht nen super netten Eindruck und auch vom Niveau her passe ich als absoluter Volleyballexperte gut dort hinein. Leider sind wir in 3 Sätzen
überaus unglücklich an einem Sieg vorbeigeschlittert (was laut Aussage meiner Teammates in den Wochen zuvor ähnlich war). Um das Niveau etwas besser zu beschreiben (für die die mich schonmal haben Volleyball spielen sehen) - ich wurde nachdem ich 2 Jahre keinen Volleyball gesehen habe gleich vom gegnerischen Team zum MVP meiner Mannschaft gewählt xD. Eine gewissen Körpergröße hat halt doch manchmal Vorteile! Nun ja, auf jeden Fall werde ich nun hoffentlich die meisten Donnerstage ne Stunde in der Volleyballhalle verbringen und vielleicht auch mal das ein oder andere Spielchen gewinnen...
Ebenso haben wir seit letztem Donnerstag Besuch von Scott, einem ehemaligen Mitbewohner von Adam aus seiner Studienzeit in Vancouver. Mit selbigem bin ich am Freitag zu einer weiteren Erkundungstour zu den Hardy Falls und in den Glen Canyon aufgebrochen. Leider sind die meisten Strassen hier mit ein paar Metern Abstand zu den Seen gebaut. Auf dem Weg zu den
Hardy Falls gibt es jedoch eine Strecke die über ein paar Kilometer abseits vom Highway durch Wohngebiete in Peachland direkt am See führt. Ich sage Euch, in dem ein oder anderen Haus was man so am See stehen sieht, würde es sich durchaus leben lassen. Etwas verwunderlich ist jedoch woher die Leute hier alle das Geld haben solche Butzen zu finanzieren!
Samstag sollte es dann nur ein paar Kilometer (ca. 50) gen Süden nach Summerland gehen. Letzten Endes sind wir doch die ganzen 135 km bis nach Oroville in Washington State in den USA gefahren. Nachdem uns die Zwischenstationen Summerland, Penticton und Osoyoos in Canada nichht so richtig zugesagt haben, wir aber bereits soweit gekommen sind, hielten wir es für angebracht, dass ich zum ersten mal in meinem Leben die USA betrete. Was ein Akt, kann ich Euch sagen. Trotz vorheriger Online-Registrierung und Reisepasses sassen wir erstmal über eine halbe Stunde an der Grenze fest, ich musste Fingerabdrücke abgeben, ein Foto von mir machen lassen, und so interessante Fragen beantworten wie: "Haben sie vor in den USA einen Terroranschlag durchzuführen?". Naja, das Ganze mag jeder halten wie er will =) ich werde das hier nicht weiter kommentieren, ausser das wir 3 (Adam, Scott und ich) auf jeden Fall unseren Spass hatten. Ich glaube der für uns zuständige Grenzbulle fand es eher nicht so lustig, dass wir uns die ganze Zeit augenrollend angegrinst haben! Umso skeptischer wurde sein Blick, als wir als Grund der Einreise in die USA nur Sightseeing nannten und das ich noch nie in den USA war, und wir dachten, es sei lustig an jenem Samstag nachmittag einfach mal ein paar Schritte in diesem Land zu gehen... Erst als wir den Zusatz äußerten, dass wir wohl auch ein bisschen Bier kaufen wollten (welches in den USA ne ganze Ecke billiger ist als im überteuerten Canada) heiterte sich seine Miene ein wenig auf... Von einer 15-minütigen Inspektion unseres Autos hat ihn das Ganze jedoch auch nicht abgehalten...
Wie auch immer, nach zwischenzeitlichen Zweifeln wurden wir dann tatsächlich ins Land der Paranoiden eingelassen! Dabei wurde jedoch auch relativ schnell klar, woher die skeptischen Blicke bei unserer Aussage wir würden zum Sightseeing einreisen kamen. Der Ort kurz hinter der Grenze (Oroville) besteht aus einemm Supermarkt, der ein oder anderen Tankstelle, und einigen wenigen ziemlich schäbigen Häusern... aber woher soll man das wissen, wenn man noch nicht dort war =) So bestand unser USA Aufenthalt dann aus zwei Stunden die wir in dem Supermarkt verbracht haben... Bestückt mit einer Carhartt Sweatshirtjacke für mich, einer Jeans für Adam, und 10 Paketen Limonade (Dr. Pepper Cherry, Cherry Coke und Vanilla Coke - alles in Canada nicht käuflich erwerblich) und einer 30 Dosen-Kiste Miller Bier sind wir nach einem überaus interessanten Road Trip am Abend wieder in Kelowna angekommen. (Die Grenzüberschreitung gen Canada war dabei wesentlich angenehmer - nach einem Blick auf unsere Kassenbons grinste uns der nett Herr an, sagte wir dürften nur 6 Dosen Bier einführen und nicht 10, und liess uns dennoch durch, ohne sich zu beschweren.)
Die letzten Tage ist dann nicht mehr viel passiert. Das einzig wirklich erwähnenswerte war ein Indoor Minigolf besuch am Sonntag, den ich nach spannenden 18 Löchern mit 3 Schlägen Vorsprung gegen meine 4 Konkurrenten für mich entscheiden konnte. Ansonsten wird seit der mit 3,5 Stunden äusserst kurzen (gääähn) Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag Abend reichlich Ferngesehen. Da Stromverbrauch hier nichts zu sein scheint über das man sich Gedanken macht läuft die Glotze eh den ganzen Tag, unabhängig davon ob man eigentlich guckt oder ned... Interessant ist es aber, wie die Leute hier dann doch mitfiebern, wie die Spiele ablaufen. (Immerhin ist Vancouver ja nicht allzuweit von hier entfernt und man ist in Canada zwar nicht ganz so patriotisch wie in den USA, aber weit davon entfernt ist das ganze auch nicht)
Extrem entgegenfiebern tut man hier dem Eishockey Event der Männer... in etwas mehr als einer Stunde steigen die Canadier ins Turnier ein und die Vorfreude der Leute steigt deutlich. Der Rest des Turniers wird interessiert wahrgenommen, aber das einzig wichtige ist es eigentlich, beim Eishockey vor den USA bzw. auf dem 1. Platz zu landen...
Am kommenden Wochenende steht dann auch Adams und meine Reise nach Vancouver an, um die Olympische Stimmung hautnah mitzuerleben, die Stadt zu erkunden, und sich am Samstag anzugucken wie die deutsche Eishockeymannschaft Weissrussland vernichten wird =) (naja, mal schauen, wie sich unsere Eiskünstler dann in wirklichkeit so anstellen).
Auf jeden Fall glaube ich, dass ich hier nun definitiv genug berichtet habe! Hoffe die Menge an Informationen ist noch zu bewältigen, und vielleicht schaffe ich es ja demnächst öfter kürzere Berichte zu verfassen - würde jedoch nicht darauf Wetten ;-) Und ansonsten bin ich ja auch häufiger für persönliche Audienzen über ICQ oder Skype zu haben!
Bis dahin wünsche ich gutes Gelingen, wobei auch immer!
All the best,
Malte
PS: da hab ich ja doch glatt vergessen, dass wir gestern nach Vernon (halbe Stunde nördlich von Kelowna) gefahren sind. Die Stadt ist nicht besonders, liegt aber am recht schönen Kalamalka Lake liegt, dessen besonderheit seine aquamarine Färbung ist, die er von den vielen Zuflüssen von Bergbächen erhält. Die Farbe ist auf den Fotos zwar nicht zu sehen, aber einen kleinen Eindruck vom Ambiente geben sie trotzdem...
Dienstag, 16. Februar 2010
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Na dann hat sich das Beachen im Sommer ja gelohnt ;)
AntwortenLöschenViel Spaß noch bei den weiteren Roadtrips und in Vancouver!
So, und nu' hab ich echt Hunger auf Mc-Burger bekommen - mal schauen, was sich da machen lässt ;)