Montag, 22. Februar 2010
Ein olympisches Wochenende in Vancouver (19.02.10-21.02.10)
Olympische WINTERspiele? Also vom Winter haben wir in Vancouver nun wahrlich nichts gesehen. Strahlender Sonnenschein, blauester Himmel, +13-14°C und im T-Shirt umherlaufen, und das im FEBRUAR!!! Man sollte glauben, in Vancouver läuft was falsch und es kommt der Gedanke auf, dass das IOC eventuell eine andere Stadt für die 2010 WINTERspiele hätte auswählen sollen. Auf der anderen Seite könnte das Wetter für Besucher nicht besser sein! Und wenn man bedenkt, dass es in Sotschi (Sibierien), wo die nächsten Winterspiele stattfinden sollen, gerade noch wärmer ist wirkt das ganze nicht mehr ganz so dramatisch. Das der ein oder andere Athlet evtl. mit den Bedingungen hadert ist halt so! Was auch immer man vom Wetter halten mag, der Austragungsort ist auf jeden Fall großartig. Downtown Vancouver bietet einen strahlenden Anblick massenhafter, bis auf den letzten Zentimeter polierter Hochhäuser, eine übervölkerte und während der Spiele nur für Fussgänger zugängliche Hauptstrasse Robson St die nahezu komplett rot wirkt (gefühlt jeder zweite Canadier läuft dort zur Zeit mit einem roten oder rot-weissen Hockeytrikot rum), und diverse kostenlose Konzerte (jedoch nur für Leute, die gerne etwas länger anstehen). Was definitiv gefehlt hat waren jedoch Leinwände auf denen man in den extra für die Besucher abgesperrten Bereichen/Straßen an jeder Ecke die Events hätte verfolgen können.
Aus England kommen regelmässige Zeitungsartikel über den Ozean, in denen die Spiele als die schlechtesten aller Zeiten beschrieben werden, was ich für meinen Teil für absoluten Humbug halte! Egal was gut oder auch evtl. verbesserungswürdig sein mag, so ist Vancouver eine überaus sehenswürdige und freundliche Stadt, die den olympischen Spielen meiner Meinung nach absolut würdig ist. Im ein oder anderen Moment kann man zwar den Eindruck bekommen, dass die Canadier beim Austragen eines solch großen Events eventuell noch etwas amateurhaft vorgehen, nichtsdestotrotz ist es eine unvergessliche Angelegenheit die viel Spass verbreitet, sowohl bei Einheimischen als auch Besuchern.
Nach dem wir brav morgens um 8 Uhr nach Vancouver aufgebrochen sind haben wir den Freitag vor Ort damit verbracht fleissig im Zentrum Vancouvers umherzulaufen und alles zu erkunden und anzuschauen und abends ein paar Bierchen im Pub zu trinken. Auf Grund der während der olympischen Spiele angehobenen Bierpreise wurde das ganze ab einem gewissen Zeitpunkt jedoch mit ein paar Freunden bei unserem Gastgeber fortgesetzt (Ein Kumpel Adams, Andy, war so freundlich uns für die beiden Nächte zu beherrbergen).
Nachdem am Freitag die Innenstadt ausgiebig erkundet wurde, ging es am Samstag auf einen kurzen Abstecher zum Stanley Park, bevor wir uns 1,5 Stunden angestellt haben, um einen der in Vancouver überaus begehrten "Japadogs" zu essen. Ein Hotdog mit der Besonderheit, dass auf Wurst im Brötchen allerhand japanischer/asiatischer Unfug gepackt wird: Sei es Kimchi (koreanischer Kohl) mit schwarzem Sesam, diverse andere japanische Pflanzereien, Seegrass, oder was auch immer. Ich muss gestehen, die 1,5 Stunden Schlangestehen war das ganze geschmackstechnisch auf keinen Fall wert (ich bevorzuge definitiv einen normalen Hotdog), aber immerhin können wir nun sagen einmal in unserem Leben einen "Japadog" gegessen zu haben :D.
Samstag Abend fand dann das Highlight unseres Wochenendausflugs statt! Wir waren live bei einem olympischen Event, beim Eishockeyspiel Deutschland gegen Weissrussland. Leider haben nsere Kufencracks das Spiel 3-5 verloren, gelohnt und Spass gemacht hat das ganze aber alle Mal! Und immerhin steht nach dem Ausflug zum letzten UEFA-Cup-Finale aller Zeiten, im letzten Mai in Istanbul, nun der Besuch eines anderen sportlichen Highlights auf meiner "erledigt" Liste! Immerhin 18.000 Zuschauer passen in den "Canada Hockey Place". Zwar waren nicht ganz alle Plätze belegt, aber auch mit den evtl. noch 1000 freien Plätzen war die Stimmung auf jeden Fall gut =) Die deutschen Fans waren den Weissrussischen zahlenmässig deutlich überlegen, was zur Folge hatte, dass das überwiegend canadische Publikum eher mal die Osteuropäer angefeuert hat. Ich würde ja auch behaupten, dass es nachteilhaft ist "Deutschland" zu grölen. Mit "Germany" hätte man evtl. eher noch den ein oder anderen Canadier mit ins Bot bekommen, aber am nicht unbedingt überragenden Spiel unserer Truppe hätte das wahrscheinlich auch nichts geändert :D.
Am Sonntag sind wir nach einem interessanten McDonalds Frühstück (ein McGriddle - statt Burgerbrötchen werden Pfannkuchen mit eingebackenem Maplesirup genutzt um Ei, Bacon und Käse zu begrenzen - sehr lecker :D ) relativ früh in die "Heimat" aufgebrochen, um das Hockeyspiel Canada - USA hier in Kelowna in einem Kino gucken zu können. Bedauerlicher Weise haben die Canadier das Spiel ganz schön versaut, dafür gibts aber nun heute Nachmittag ein Aufeinandertreffen mit der deutschen Versagertruppe :D Das wird bestimmt überaus interessant :D
Natürlich gibt es in Vancouver weitaus mehr zu begutachten und zu machen als wir in den 2 "vollen" Tagen in denen wir vor Ort waren erlebt haben. Für einen ersten Eindruck und zum Schnuppern olympischer Luft hat die Zeit aber auf jeden Fall gereicht. Ausserdem bin ich mir sicher, dass das nicht meinletzter Besuch war. Der Kollege Adams bei dem wir übernachtet haben, hat sofort angeboten, dass ich jeder Zeit wieder bei ihm pennen könnte, wenn ich in der Stadt bin. Also steht weiteren Stadterkundungen ausser einer 4stündigen Autofahrt nichts im Wege. Auf jeden Fall brauche ich nochmal nen Tag um ohne den ganzen Trubel downtown rumzulaufen, einen um mich ausgiebig im größten Stadtpark der Welt (Stanley Park) rumzutreiben, und das Aquarium und eine Aussichtsplatform in einem Fernsehturm im Zentrum wollen auch besucht werden. Sollte ich dann noch Zeit haben, wird es der Stadt an gebotenen Möglichkeiten auf keinen Fall fehlen!
Was nun nach diesem schönen Wochenende bleibt, ist die Erinnerung an eine super Stadt, begeisterte rot geflutete Strassen, ein spannendes Eishockey spiel am Samstag, und traumhaftes Wetter =)
So kann es hier in Kanada auf jeden Fall weiter gehen!
Mit diesen Worten schicke ich liebe Grüße in die Welt,
auf Bald,
Malte
PS: weiter nach unten scrollend gibts noch ein paar weitere Bilder vom Wochenende!
2 Bilder vom Hinweg nach Vancouver
Die drei Maskotchen der Spiele: Miga, Sumi und Squatschi (von links nach rechts)
Wer X-Men 3 gesehen hat wird sich vielleicht an die Szene erinnern, in der ein Mutant mit Engelsflügeln aus diesem Hochhaus in Vancouver stürzt.
Dienstag, 16. Februar 2010
Die Entdeckungsreise nimmt Formen an
1,5 Wochen sind seit meinem letzten Post vergangen und es wird Zeit die nächsten Berichte zu bringen, wenn ich nicht zu sehr in Rückstand geraten will.
Das Leben lebt sich hier weiterhin ziemlich gut. In Sachen Job-Suche gibt es leider immer noch keine Neuigkeiten. Ich bewerbe mich fleissig und bekomme fleissig keine Antworten. Nun wird tatsächlich das großartige, komplett unterbezahlte Projekt McDonalds in angriff genommen. Der einzige Vorteil ist, dass das Projekt in Sachen Arbeitszeiten wahrscheinlich recht flexibel wäre und ich für Reisen und Ausflüge eher mal frei nehmen könnte. Das ich das Essen dort für den halben Preis bekommen würde, werde ich erstmal nicht als Vorteil werten :D
Neben der Job-Suche bin ich aber natürlich auch dabei meine Zeit hier so viel wie möglich zu genießen und das Land bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu erkunden. Nachdem sich also auf der finanzbildenden Seite bisher nicht viel tut, habe ich letzte Woche beschlossen nicht die ganze Zeit mit Jobausschreibungen und anderem Kram zu Hause zu verbringen, sondern die "arbeitslose" Zeit zu nutzen, und neben der allgemeinen abendlichen und wochenendlichen Freizeitgestaltung ein wenig die Gegend zu erkunden. So bin ich letzten Mittwoch zum ersten kleinen Ausflug auf die andere Seeseite aufgebrochen (ein paar Bilder unter "ein kleiner Ausflug auf die andere Seeseite") um mal zu schauen wie meine "Heimatgegend" von dort aussieht. Eine nette kleine Straße führt auf der Westseite den See entlang und sobald es hier etwas sonniger wird, werde ich mich auf jeden Fall nochmal auf eine längere Tour dort drüben begeben.
Neben der Erkundung des Okanagan Valleys findet langsam auch das Kennenlernen anderer hier ansässiger statt. Seit letztem Donnerstag spiele ich nun einmal in der WOche in einer Freizeit-Mixed-Volleballliga mit. Die Truppe macht nen super netten Eindruck und auch vom Niveau her passe ich als absoluter Volleyballexperte gut dort hinein. Leider sind wir in 3 Sätzen
überaus unglücklich an einem Sieg vorbeigeschlittert (was laut Aussage meiner Teammates in den Wochen zuvor ähnlich war). Um das Niveau etwas besser zu beschreiben (für die die mich schonmal haben Volleyball spielen sehen) - ich wurde nachdem ich 2 Jahre keinen Volleyball gesehen habe gleich vom gegnerischen Team zum MVP meiner Mannschaft gewählt xD. Eine gewissen Körpergröße hat halt doch manchmal Vorteile! Nun ja, auf jeden Fall werde ich nun hoffentlich die meisten Donnerstage ne Stunde in der Volleyballhalle verbringen und vielleicht auch mal das ein oder andere Spielchen gewinnen...
Ebenso haben wir seit letztem Donnerstag Besuch von Scott, einem ehemaligen Mitbewohner von Adam aus seiner Studienzeit in Vancouver. Mit selbigem bin ich am Freitag zu einer weiteren Erkundungstour zu den Hardy Falls und in den Glen Canyon aufgebrochen. Leider sind die meisten Strassen hier mit ein paar Metern Abstand zu den Seen gebaut. Auf dem Weg zu den
Hardy Falls gibt es jedoch eine Strecke die über ein paar Kilometer abseits vom Highway durch Wohngebiete in Peachland direkt am See führt. Ich sage Euch, in dem ein oder anderen Haus was man so am See stehen sieht, würde es sich durchaus leben lassen. Etwas verwunderlich ist jedoch woher die Leute hier alle das Geld haben solche Butzen zu finanzieren!
Samstag sollte es dann nur ein paar Kilometer (ca. 50) gen Süden nach Summerland gehen. Letzten Endes sind wir doch die ganzen 135 km bis nach Oroville in Washington State in den USA gefahren. Nachdem uns die Zwischenstationen Summerland, Penticton und Osoyoos in Canada nichht so richtig zugesagt haben, wir aber bereits soweit gekommen sind, hielten wir es für angebracht, dass ich zum ersten mal in meinem Leben die USA betrete. Was ein Akt, kann ich Euch sagen. Trotz vorheriger Online-Registrierung und Reisepasses sassen wir erstmal über eine halbe Stunde an der Grenze fest, ich musste Fingerabdrücke abgeben, ein Foto von mir machen lassen, und so interessante Fragen beantworten wie: "Haben sie vor in den USA einen Terroranschlag durchzuführen?". Naja, das Ganze mag jeder halten wie er will =) ich werde das hier nicht weiter kommentieren, ausser das wir 3 (Adam, Scott und ich) auf jeden Fall unseren Spass hatten. Ich glaube der für uns zuständige Grenzbulle fand es eher nicht so lustig, dass wir uns die ganze Zeit augenrollend angegrinst haben! Umso skeptischer wurde sein Blick, als wir als Grund der Einreise in die USA nur Sightseeing nannten und das ich noch nie in den USA war, und wir dachten, es sei lustig an jenem Samstag nachmittag einfach mal ein paar Schritte in diesem Land zu gehen... Erst als wir den Zusatz äußerten, dass wir wohl auch ein bisschen Bier kaufen wollten (welches in den USA ne ganze Ecke billiger ist als im überteuerten Canada) heiterte sich seine Miene ein wenig auf... Von einer 15-minütigen Inspektion unseres Autos hat ihn das Ganze jedoch auch nicht abgehalten...
Wie auch immer, nach zwischenzeitlichen Zweifeln wurden wir dann tatsächlich ins Land der Paranoiden eingelassen! Dabei wurde jedoch auch relativ schnell klar, woher die skeptischen Blicke bei unserer Aussage wir würden zum Sightseeing einreisen kamen. Der Ort kurz hinter der Grenze (Oroville) besteht aus einemm Supermarkt, der ein oder anderen Tankstelle, und einigen wenigen ziemlich schäbigen Häusern... aber woher soll man das wissen, wenn man noch nicht dort war =) So bestand unser USA Aufenthalt dann aus zwei Stunden die wir in dem Supermarkt verbracht haben... Bestückt mit einer Carhartt Sweatshirtjacke für mich, einer Jeans für Adam, und 10 Paketen Limonade (Dr. Pepper Cherry, Cherry Coke und Vanilla Coke - alles in Canada nicht käuflich erwerblich) und einer 30 Dosen-Kiste Miller Bier sind wir nach einem überaus interessanten Road Trip am Abend wieder in Kelowna angekommen. (Die Grenzüberschreitung gen Canada war dabei wesentlich angenehmer - nach einem Blick auf unsere Kassenbons grinste uns der nett Herr an, sagte wir dürften nur 6 Dosen Bier einführen und nicht 10, und liess uns dennoch durch, ohne sich zu beschweren.)
Die letzten Tage ist dann nicht mehr viel passiert. Das einzig wirklich erwähnenswerte war ein Indoor Minigolf besuch am Sonntag, den ich nach spannenden 18 Löchern mit 3 Schlägen Vorsprung gegen meine 4 Konkurrenten für mich entscheiden konnte. Ansonsten wird seit der mit 3,5 Stunden äusserst kurzen (gääähn) Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag Abend reichlich Ferngesehen. Da Stromverbrauch hier nichts zu sein scheint über das man sich Gedanken macht läuft die Glotze eh den ganzen Tag, unabhängig davon ob man eigentlich guckt oder ned... Interessant ist es aber, wie die Leute hier dann doch mitfiebern, wie die Spiele ablaufen. (Immerhin ist Vancouver ja nicht allzuweit von hier entfernt und man ist in Canada zwar nicht ganz so patriotisch wie in den USA, aber weit davon entfernt ist das ganze auch nicht)
Extrem entgegenfiebern tut man hier dem Eishockey Event der Männer... in etwas mehr als einer Stunde steigen die Canadier ins Turnier ein und die Vorfreude der Leute steigt deutlich. Der Rest des Turniers wird interessiert wahrgenommen, aber das einzig wichtige ist es eigentlich, beim Eishockey vor den USA bzw. auf dem 1. Platz zu landen...
Am kommenden Wochenende steht dann auch Adams und meine Reise nach Vancouver an, um die Olympische Stimmung hautnah mitzuerleben, die Stadt zu erkunden, und sich am Samstag anzugucken wie die deutsche Eishockeymannschaft Weissrussland vernichten wird =) (naja, mal schauen, wie sich unsere Eiskünstler dann in wirklichkeit so anstellen).
Auf jeden Fall glaube ich, dass ich hier nun definitiv genug berichtet habe! Hoffe die Menge an Informationen ist noch zu bewältigen, und vielleicht schaffe ich es ja demnächst öfter kürzere Berichte zu verfassen - würde jedoch nicht darauf Wetten ;-) Und ansonsten bin ich ja auch häufiger für persönliche Audienzen über ICQ oder Skype zu haben!
Bis dahin wünsche ich gutes Gelingen, wobei auch immer!
All the best,
Malte
PS: da hab ich ja doch glatt vergessen, dass wir gestern nach Vernon (halbe Stunde nördlich von Kelowna) gefahren sind. Die Stadt ist nicht besonders, liegt aber am recht schönen Kalamalka Lake liegt, dessen besonderheit seine aquamarine Färbung ist, die er von den vielen Zuflüssen von Bergbächen erhält. Die Farbe ist auf den Fotos zwar nicht zu sehen, aber einen kleinen Eindruck vom Ambiente geben sie trotzdem...
Das Leben lebt sich hier weiterhin ziemlich gut. In Sachen Job-Suche gibt es leider immer noch keine Neuigkeiten. Ich bewerbe mich fleissig und bekomme fleissig keine Antworten. Nun wird tatsächlich das großartige, komplett unterbezahlte Projekt McDonalds in angriff genommen. Der einzige Vorteil ist, dass das Projekt in Sachen Arbeitszeiten wahrscheinlich recht flexibel wäre und ich für Reisen und Ausflüge eher mal frei nehmen könnte. Das ich das Essen dort für den halben Preis bekommen würde, werde ich erstmal nicht als Vorteil werten :D
Neben der Job-Suche bin ich aber natürlich auch dabei meine Zeit hier so viel wie möglich zu genießen und das Land bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu erkunden. Nachdem sich also auf der finanzbildenden Seite bisher nicht viel tut, habe ich letzte Woche beschlossen nicht die ganze Zeit mit Jobausschreibungen und anderem Kram zu Hause zu verbringen, sondern die "arbeitslose" Zeit zu nutzen, und neben der allgemeinen abendlichen und wochenendlichen Freizeitgestaltung ein wenig die Gegend zu erkunden. So bin ich letzten Mittwoch zum ersten kleinen Ausflug auf die andere Seeseite aufgebrochen (ein paar Bilder unter "ein kleiner Ausflug auf die andere Seeseite") um mal zu schauen wie meine "Heimatgegend" von dort aussieht. Eine nette kleine Straße führt auf der Westseite den See entlang und sobald es hier etwas sonniger wird, werde ich mich auf jeden Fall nochmal auf eine längere Tour dort drüben begeben.
Neben der Erkundung des Okanagan Valleys findet langsam auch das Kennenlernen anderer hier ansässiger statt. Seit letztem Donnerstag spiele ich nun einmal in der WOche in einer Freizeit-Mixed-Volleballliga mit. Die Truppe macht nen super netten Eindruck und auch vom Niveau her passe ich als absoluter Volleyballexperte gut dort hinein. Leider sind wir in 3 Sätzen
überaus unglücklich an einem Sieg vorbeigeschlittert (was laut Aussage meiner Teammates in den Wochen zuvor ähnlich war). Um das Niveau etwas besser zu beschreiben (für die die mich schonmal haben Volleyball spielen sehen) - ich wurde nachdem ich 2 Jahre keinen Volleyball gesehen habe gleich vom gegnerischen Team zum MVP meiner Mannschaft gewählt xD. Eine gewissen Körpergröße hat halt doch manchmal Vorteile! Nun ja, auf jeden Fall werde ich nun hoffentlich die meisten Donnerstage ne Stunde in der Volleyballhalle verbringen und vielleicht auch mal das ein oder andere Spielchen gewinnen...
Ebenso haben wir seit letztem Donnerstag Besuch von Scott, einem ehemaligen Mitbewohner von Adam aus seiner Studienzeit in Vancouver. Mit selbigem bin ich am Freitag zu einer weiteren Erkundungstour zu den Hardy Falls und in den Glen Canyon aufgebrochen. Leider sind die meisten Strassen hier mit ein paar Metern Abstand zu den Seen gebaut. Auf dem Weg zu den
Hardy Falls gibt es jedoch eine Strecke die über ein paar Kilometer abseits vom Highway durch Wohngebiete in Peachland direkt am See führt. Ich sage Euch, in dem ein oder anderen Haus was man so am See stehen sieht, würde es sich durchaus leben lassen. Etwas verwunderlich ist jedoch woher die Leute hier alle das Geld haben solche Butzen zu finanzieren!
Samstag sollte es dann nur ein paar Kilometer (ca. 50) gen Süden nach Summerland gehen. Letzten Endes sind wir doch die ganzen 135 km bis nach Oroville in Washington State in den USA gefahren. Nachdem uns die Zwischenstationen Summerland, Penticton und Osoyoos in Canada nichht so richtig zugesagt haben, wir aber bereits soweit gekommen sind, hielten wir es für angebracht, dass ich zum ersten mal in meinem Leben die USA betrete. Was ein Akt, kann ich Euch sagen. Trotz vorheriger Online-Registrierung und Reisepasses sassen wir erstmal über eine halbe Stunde an der Grenze fest, ich musste Fingerabdrücke abgeben, ein Foto von mir machen lassen, und so interessante Fragen beantworten wie: "Haben sie vor in den USA einen Terroranschlag durchzuführen?". Naja, das Ganze mag jeder halten wie er will =) ich werde das hier nicht weiter kommentieren, ausser das wir 3 (Adam, Scott und ich) auf jeden Fall unseren Spass hatten. Ich glaube der für uns zuständige Grenzbulle fand es eher nicht so lustig, dass wir uns die ganze Zeit augenrollend angegrinst haben! Umso skeptischer wurde sein Blick, als wir als Grund der Einreise in die USA nur Sightseeing nannten und das ich noch nie in den USA war, und wir dachten, es sei lustig an jenem Samstag nachmittag einfach mal ein paar Schritte in diesem Land zu gehen... Erst als wir den Zusatz äußerten, dass wir wohl auch ein bisschen Bier kaufen wollten (welches in den USA ne ganze Ecke billiger ist als im überteuerten Canada) heiterte sich seine Miene ein wenig auf... Von einer 15-minütigen Inspektion unseres Autos hat ihn das Ganze jedoch auch nicht abgehalten...
Wie auch immer, nach zwischenzeitlichen Zweifeln wurden wir dann tatsächlich ins Land der Paranoiden eingelassen! Dabei wurde jedoch auch relativ schnell klar, woher die skeptischen Blicke bei unserer Aussage wir würden zum Sightseeing einreisen kamen. Der Ort kurz hinter der Grenze (Oroville) besteht aus einemm Supermarkt, der ein oder anderen Tankstelle, und einigen wenigen ziemlich schäbigen Häusern... aber woher soll man das wissen, wenn man noch nicht dort war =) So bestand unser USA Aufenthalt dann aus zwei Stunden die wir in dem Supermarkt verbracht haben... Bestückt mit einer Carhartt Sweatshirtjacke für mich, einer Jeans für Adam, und 10 Paketen Limonade (Dr. Pepper Cherry, Cherry Coke und Vanilla Coke - alles in Canada nicht käuflich erwerblich) und einer 30 Dosen-Kiste Miller Bier sind wir nach einem überaus interessanten Road Trip am Abend wieder in Kelowna angekommen. (Die Grenzüberschreitung gen Canada war dabei wesentlich angenehmer - nach einem Blick auf unsere Kassenbons grinste uns der nett Herr an, sagte wir dürften nur 6 Dosen Bier einführen und nicht 10, und liess uns dennoch durch, ohne sich zu beschweren.)
Die letzten Tage ist dann nicht mehr viel passiert. Das einzig wirklich erwähnenswerte war ein Indoor Minigolf besuch am Sonntag, den ich nach spannenden 18 Löchern mit 3 Schlägen Vorsprung gegen meine 4 Konkurrenten für mich entscheiden konnte. Ansonsten wird seit der mit 3,5 Stunden äusserst kurzen (gääähn) Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag Abend reichlich Ferngesehen. Da Stromverbrauch hier nichts zu sein scheint über das man sich Gedanken macht läuft die Glotze eh den ganzen Tag, unabhängig davon ob man eigentlich guckt oder ned... Interessant ist es aber, wie die Leute hier dann doch mitfiebern, wie die Spiele ablaufen. (Immerhin ist Vancouver ja nicht allzuweit von hier entfernt und man ist in Canada zwar nicht ganz so patriotisch wie in den USA, aber weit davon entfernt ist das ganze auch nicht)
Extrem entgegenfiebern tut man hier dem Eishockey Event der Männer... in etwas mehr als einer Stunde steigen die Canadier ins Turnier ein und die Vorfreude der Leute steigt deutlich. Der Rest des Turniers wird interessiert wahrgenommen, aber das einzig wichtige ist es eigentlich, beim Eishockey vor den USA bzw. auf dem 1. Platz zu landen...
Am kommenden Wochenende steht dann auch Adams und meine Reise nach Vancouver an, um die Olympische Stimmung hautnah mitzuerleben, die Stadt zu erkunden, und sich am Samstag anzugucken wie die deutsche Eishockeymannschaft Weissrussland vernichten wird =) (naja, mal schauen, wie sich unsere Eiskünstler dann in wirklichkeit so anstellen).
Auf jeden Fall glaube ich, dass ich hier nun definitiv genug berichtet habe! Hoffe die Menge an Informationen ist noch zu bewältigen, und vielleicht schaffe ich es ja demnächst öfter kürzere Berichte zu verfassen - würde jedoch nicht darauf Wetten ;-) Und ansonsten bin ich ja auch häufiger für persönliche Audienzen über ICQ oder Skype zu haben!
Bis dahin wünsche ich gutes Gelingen, wobei auch immer!
All the best,
Malte
PS: da hab ich ja doch glatt vergessen, dass wir gestern nach Vernon (halbe Stunde nördlich von Kelowna) gefahren sind. Die Stadt ist nicht besonders, liegt aber am recht schönen Kalamalka Lake liegt, dessen besonderheit seine aquamarine Färbung ist, die er von den vielen Zuflüssen von Bergbächen erhält. Die Farbe ist auf den Fotos zwar nicht zu sehen, aber einen kleinen Eindruck vom Ambiente geben sie trotzdem...
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